Über sich als Person sagt Ruedi Noser
1961 kam ich im Glarnerland auf die Welt und bin dort in einfachen Verhältnissen als viertes von fünf Kindern aufgewachsen. Nach einer Lehre als Maschinenmechaniker bei Rieter in Winterthur habe ich an der Fachhochschule Rapperswil als Elektroingenieur diplomiert. An der HSG in St. Gallen habe ich eine Weiterbildung in Unternehmensführung sowie an der Universität Zürich eine Weiterbildung in Betriebswirtschaft absolviert.
1988 wurde ich Mitinhaber der Firma Noser AG (Entwicklung von Mess- und Regeltechnik) in Winterthur, die ein Jahr später zur Noser Gruppe umstrukturiert wurde. Seit 1996 bin ich deren Alleininhaber, seit 1997 Verwaltungsratspräsident. Mit knapp 500 Mitarbeitenden gehört die Noser Gruppe zu den grössten ICT-Unternehmen der Schweiz. Ein besonderes Anliegen war mir immer die Ausbildung – um jungen Menschen Chancen zu geben, aber auch, um der ICT-Branche den Nachwuchs zu sichern. Deshalb führt die Noser Gruppe ein eigenes Kompetenzzentrum, die Noser Young Professionals (NYP). Deshalb unterstütze ich auch die Non-Profit-Organisation Young Enterprise Switzerland (YES), die die Schule und die Wirtschaft vernetzt.
Der Politiker Ruedi Noser sagt
Tiefe Steuern und weniger Bürokratie
Damit unsere Unternehmen Arbeitsplätze schaffen und sichern können, brauchen wir einen schlanken Staat, tiefe Steuern und weniger Bürokratie. Das ist für unsere Wettbewerbsfähigkeit zentral: In der Schweiz muss alles einfacher und billiger sein. Sonst sind wir gegenüber einem grösseren Land immer im Nachteil.
Leider ist ein negativer Kulturwandel zu beobachten: Die Bürokratie nimmt zu. Der Perfektionismus der Behörden steigt. Immer öfter stehen drakonische Strafen auf relativ unerhebliche Dinge wie eine verpasste Frist für das Liefern einer Information. Neid-Debatten stellen das Prinzip in Frage, dass Leistung sich lohnen muss.
Das müssen wir stoppen. Bei uns ist der Staat für die Bürger da, nicht umgekehrt. Die Unternehmen müssen sich auf ihren Erfolg im Wettbewerb konzentrieren können. Leistung muss sich lohnen. Für die Umverteilung gibt es eine Schmerzgrenze. Die Eigenverantwortung ist zu stärken.
Innovation und Bildung
Innovation und Bildung sind zentrale Elemente, damit unsere Unternehmen trotz Frankenstärke im Wettbewerb bestehen können. Meines Erachtens können wir mit der zweitbesten Armee der Welt leben, aber das Bildungssystem muss Weltspitze sein. Um trotz starker Währung konkurrenzfähig zu sein, brauchen unsere Unternehmen topausgebildete Mitarbeitende und gute Bedingungen für Innovation. Die Wirtschaft, die privaten und die staatlichen Bildungseinrichtungen müssen optimal zusammenspielen. Der Innovationspark ist auf diesem Weg ein wichtiger Meilenstein.
Offene Märkte und gute Nachbarschaft
Die Schweiz braucht weltweit offene Märkte und gutnachbarschaftliche Beziehungen zu anderen Ländern. Offenheit ist ein wichtiger Pfeiler unseres Erfolgsrezepts.
Die Schweiz ist ein kleines Land. Damit unsere Unternehmen Arbeitsplätze schaffen können, brauchen sie einen ungehinderten Zugang zu den Märkten ausserhalb unserer Landesgrenzen. Diesen Marktzugang können wir aber nur erhalten, wenn wir für andere gute Nachbarn sind. Auch die Akzeptanz der internationalen Rechtsordnung ist für uns von entscheidender Bedeutung. Wir können ja bei Meinungsverschiedenheiten mit anderen Ländern nicht die Macht des Stärkeren ausspielen, sondern sind darauf angewiesen, dass alle die Regeln respektieren. Wir tun deshalb gut daran, selber der Staatengemeinschaft ein verlässlicher Partner zu sein. Im Interesse unserer Wirtschaft, aber auch der Wissenschaft und der Kultur.